| Anlaß: | Mit der auf Grund der Versuche vom April vorigen Jahres entworfenen serienmäßigen Behr-Schiehtholz Fahrwerkrestabdeckung sollte eine Funktionserprobung am Stand und im Flug durchgeführt, sowie der Geschwindigkeitseinfluß gemessen werden.
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Versuch- Durchführung: | Mehrmaliges Ein- und Ausfahren in aufgebocktem Zustand und im Flug; je ein Stoppflug mit und ohne Restabdeckung.
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Ergebnis: | Nach Behebung einer Einbauungenauigkeit funktionierte die Kinematik einwandfrei. Die Restabdeckung wurde weder bei 650 km/h Fahrtanzeige abgesaugt, noch zeigten sich beim Einfahren des Fahrwerks innerhalb der zulässigen Geschwindigkeiten, auch im leicht schiebenden Zustand Schwiergkeiten. Zum Ausfahren werden schätzungsweise 8 - 10 sec. länger benötigt, als beim Fahrwerk ohne Restabdeckung.
Der Geschwindigkeitsgewinn durch die Fahrwerksrestabdeckung beträgt 8 km/h (+- 3 km/h).
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Fortsetzung der Versuche: | Da die untersuchte Fahrwerksrestabdeckung noch immer nicht die endgültige Form darstellt (es soll eine 5 mm dünnere Abdeckung und danach eine stärker ausgebeulte Form folgen, da die Freigängigkeit bei vorgesehenem größeren Fahrwerk bei der jetzigen nichtgewährleistet erscheint) muß mit diesem nochmals eine Erprobung durchgeführt werden.
Da die Beule auf der Flügeloberseite (zur Unterbringung des vergrößerten Fahrwerks) am Versuchsträger seitenverkehrt eingebaut ist, muß bei der weiteren Serienfertigung die Abstellung dieses Fehlers veranlaßt werden.
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Flugzeug: | Me 109 G-1 Werk Nr. 14003 VJ + WC
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Motor: | DB 605 A Werk Nr. 76172
Betriebsstunden: 8 h 15'
z. Beginn d. Messungen:
Betriebsstunden 9 h 22'
Am Ende d. Messungen:
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Luftschraube: | VDM 3-flüglig Werk Nr. 13.15290
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Fahrwerks- restabdeckung: | Zeichng. Nr. A 16207
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Gewicht: | 3016 kg (23 kg Ballast für anders Messungen eingebaut.)
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Erprobungs-Tage: | 12.8.42, 13.8.42, 14.8.42
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Zustand: | 109 G-1 Serie, Eindrahtantenne, Druckkabine. Wasserkühler während der Messungen geschlossen (Eintritt 55 mm)
Nachdem bei der Funktionserprobung im Stand und während des 1. Werkstattfluges die Einziehmechanik in Ordung war, wurde beim 2. Flug der in Bild 1 sichtbare hint. Verriegelungsbolzen der rechten Abdeckung, so gegen den Verriegelungshaken gedrückt, daß er gerade an seinem höchsten Punkt zum Aufliegem kam, ohne in Richtung der Schräge weiterzugleiten. Infolgedessen wurde die Restabdeckung an der nächstgelegenen Einspannstelle abgequetscht (Kreidestrich Bild 1) Bild 2: Rißstelle von Flügelaußenseite gesehen. Nach Behebung des Fehlers durch Vorstellen des Gabelkopfes funktionierte das Ein- und Ausfahren, sowie das Verriegeln einwandfrei. Nach dem Stoppflug mit Restabdeckung wurde diese innerhalb von 10 Minuten durch Lösen von 7 Schrauben abgebaut, sodaß sich die Befestigungsflanschen innerhalb des sonst durch die Restabdeckung abgeschlossenen Raumes befanden, Bild 3: Befestigungsflanschen für die Fahrwerksrestabdekkung im ausgefahrenen Zustand.
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Ergebnis: | Nicht umgerechnet Geschwindigkeit bei
B = 726mm Hg: t = 20° ; n = 2600 U/min;
P2 = 181; p4 = 129;
Mit Restabdeckung: 528 km/h
Ohne Restabdeckung: 520 km/h
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